Cannabis-Samen keimen leicht gemacht: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Cannabis-Samen keimen leicht gemacht: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Cannabis-Samen keimen leicht gemacht: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Es gab einige Nachfragen in den letzten Wochen, daher wollen wir einmal der Grundsatzfrage nachkommen in einem Blog.

Um Cannabis-Samen zu keimen, gibt es einige bewährte Methoden und Vorlieben. Hier sind deine vier Wege zum Erfolg und auch ein Ratschläge gegen ein paar Fehler, die vermieden werden sollten.

Die Wasserglas-Methode:

  1. Fülle ein Glas mit lauwarmen  (~20-25°C) Wasser und lege die Samen ein.
  2. Stelle das Glas an einen dunklen, ebenso warmen Ort. Gute frische Samen sollten im Glas absinken. ( Kann aber auch MAL anders sein )
  3. Wenn nach 24-48 Stunden noch keine Wurzelspitze sichtbar ist, sollte das Wasser gewechselt werden. Dies sorgt für frischen Sauerstoff im Wasser. Je nach Samen kann der Prozess ein paar Tage dauern. Die gekeimten Samen können vorsichtig, nicht zu tief (~5 mm) in das weitere Substrat gepflanzt werden. ( Kein Druck ausüben! )

 

Die Hydromedium-Methode:

  1. Keimlinge können in Hydrokultur gepflanzt werden. Viele Grower verzichten auf feines organisches Medium und keimen die Samen stattdessen in luftigem Hydrosubstrat. Dadurch wird das Risiko einer späteren Staunässe am Wurzelhals vermieden.
  2. Für solche Anwendungen können zur Keimung z. B. Perlite, Seramis, feines Hydrogranulat oder möglichst luftige Steinwollwürfel (Rockwoolcubes) verwendet werden. Auch hier gilt wieder die Grundregel für Keimsubstrat: Warm und feucht, aber nicht zu nass.

 

Die Papierhandtuch-Methode:

  1. Lege die Samen auf ein angefeuchtetes Papiertuch und decke sie mit einem weiteren Tuch ab. ( feucht , nicht nass )
  2. Platziere die Tücher in einem Plastikbeutel, Kunststoff- oder Glasgefäß und halte sie dunkel und warm (~20-25°C). Überprüfe täglich die Feuchtigkeit und lüfte das Behältnis, um Fäulnis und Schimmelbildung zu vermeiden.
  3. Die gekeimten Samen können vorsichtig, nicht zu tief (~5 mm), in das weitere Substrat gepflanzt werden. ( Ohne Druck !)

 

Die „Jiffy“-Methode:

  1. Seit der Entwicklung der Jiffy-Pots in den 1950er Jahren steht „Jiffy“ für viele Arten von Quelltöpfen. Ursprünglich bestanden diese aus gepresstem Torf und waren mit einem Netz umhüllt. In den 1990er Jahren kamen weitere Varianten auf, die aus Kokos oder Kompost bestanden. B. JoPlug oder Eazy Plug auf den Markt.( Im Shop erhältlich )
  2. Auch von Romberg, dem früheren Vertriebspartner von Jiffy, findest Du hier im Shop eine Selektion der besten Produkte. Gepresste Quelltabs werden zum Quellen in Wasser gelegt, andere Blöcke können schon fertig im Tray gekauft werden, manchmal gibts die Sets auch mit kleinem Gewächshaus.
  3. Die Keimtöpfe haben oben schon ein Loch. Die Samen sollten in ein nicht zu tiefes Loch (~ 5 mm) versenkt werden. Bedecke das Loch oben sanft mit dem Substrat und stelle es an einen warmen Ort (~25°C). Eine Keimmatte die beheizt mit Fühler ist ratsam.
  4. Die Samen sind vor Licht geschützt (Dunkelkeimer) und können daher als Wärmequelle auch schon beleuchtet werden. Sobald Keimlinge sichtbar sind, sollte die Lichtintensität sanft aber zügig gesteigert werden, um gestrecktes Wachstum („Spargeln“) zu vermeiden.

 

 

 

Um Dich auf Deine bevorstehende Keimung bestmöglich vorzubereiten, hier ein paar weitere Tricks:

  • Bei älteren oder schwer keimenden Samen verwenden manche Züchter Schmirgelpapier. Dies wird verwendet, um die Oberfläche der Samen aufzurauen und die Feuchtigkeitsaufnahme der Samenschale zu begünstigen. (Skarifizierung bzw. Skarifikation genannt).
  • Dazu formt man mit sehr feinem Schleifpapier eine kleine Röhre und verschließt die Enden. Dann werden die Samen darin sanft geschüttelt. ( Das Raue nach innen formen )
  • Die Temperatur sollte während der gesamten Keimphase nie unter ~20°C sinken. Wenn das natürlich nicht machbar ist, kann man auf Heizmatten, Heizkabel sowie Thermostate zurückgreifen. 
  • Wenn die tägliche Feuchtigkeitskontrolle nicht möglich ist, empfiehlt sich ein kleines Gewächshaus. Dadurch wird die Luftfeuchtigkeit erhöht und die Verdunstung verzögert. Achte hierbei darauf, dass dieses nicht ganz geschlossen sein sollte oder gelegentlich gelüftet wird. Da Keimlinge noch keine Fotosynthese betreiben, benötigen diese noch Luftfeuchtigkeit. 
  • Durch die Zugabe von H2O2 (Wasserstoffperoxid) kann der Sauerstoffgehalt im Wasser erhöht werden. Damit wird auch die Keimfreude der Hanfsamen erhöht. ( Aufpassen, ätzend! )
  • Setze die Keimwurzel gekeimter Samen aus Wasser oder Papier nie senkrecht in das weitere Substrat. Die Keimwurzel muss den Keimling aus dem Boden hebeln können.

Welches Wasser sollte verwendet werden?

Hanfsamen und Hanfpflanzen (Keimlinge) mögen ein leicht saures Milieu mit geringem Nährstoffgehalt. Ein PH-Wert um 6,0 (5,5 - 6,5) wäre optimal. Leitungswasser hat oft einen zu hohen PH-Wert zwischen 7,0 - 8,5.

Wenn man Hanf ziehen will, kauft man ein PH-Meter besser früher als später. Dann kann der PH-Wert kontrolliert gesenkt oder erhöht werden.

Wenn man noch kein PH-Meter hat, wird manchmal auch destilliertes Wasser empfohlen. Destilliertes Wasser hat einen neutralen PH-Wert (7,0). Dieser ist aber sehr instabil und kann bei Kontakt mit Luft (CO2) rasch sinken.

Abmischung mit Leitungswasser ergänzt ein paar Mikroorganismen und stabilisiert den PH-Wert. Durch Zugabe von wenig mineralischem Dünger kann der PH-Wert leicht abgesenkt und stabilisiert werden. z.B. mit 1/5 der für größere Pflanzen empfohlenen Düngerdosierung.

Manchmal wird für „Problemsamen“ auch Kokoswasser empfohlen, weil es eine sanfte Dosis wertvoller Nährstoffe enthält. Allerdings ist der PH-Wert abgefüllter Produkte im Handel unterschiedlich. Der PH-Wert sollte zumindest unter 7 sein und das Kokoswasser öfter, wenn nicht täglich- gewechselt werden.

 

 

Hier die wichtigsten Points zusammengefasst, um deine Cannabis Samen keimen zu lassen:

 

 

  • nutze frische, gut gelagerte Samen
  • verwende ein warmes, luftiges, nicht zu feuchtes Medium
  • achte auf optimale Saattiefe (ca. 5 mm)

Nach der Keimung sollten die Cannabissamen in einem passenden Lichtspektrum beleuchtet werden. Die Sprösslinge sollten nicht stark angesprüht werden. Dadurch können bei Tropfenbildung auf den Blättern die Keimblätter verbrennen.

Und nun have fun!

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